Erst Dschungelruinen, dann ab in den “richtigen” Dschungel!
So in etwa hatten wir uns das bei der Reiseplanung gedacht. Ein bisschen komisch wurde uns aber schon, als wir zunächst 5 Stunden mit dem Bus in Richtung nirgendwo fuhren, nur um dann in ein Kanu gesetzt zu werden, dass uns noch einmal 2 Stunden per Fluß in den immer dichter werdenden Wald führte. Endlich angelegt, wurden wir informiert, dass wir nun ca. eine halbe Stunde “ungefähr” in die Richtung “da” gehen müssten.
Nachdem wir den Hauptbau der kleinen Bambussiedlung erreicht haben, wurde uns sehr schnell klar, dass es sich hier um eine Unterkunft der Sparte “Eco-Tourism” handelt. Hier wurden lokale Bewohner, oftmals auch Wilderer, dazu gebracht, Ihre Fertigkeiten besser als Touristenführer einzusetzen. Auch waren alle Hütten mit kleinem ökologischen Einschlag aus lokal vorkommenden Materialien gebaut worden. Strom gab es nur Abends, die Dusche war über der Toilette. Diese Art des Urlaubes war ein zweischneidiges Schwert. Einerseits gibt einem die Abhängigkeit von der Umgebung (Duschen im Bach war einfach angenehmer/Wenn Licht aus war, war List aus) eine merkwürdige Gelassenheit. Andererseits war es auch wirklich die volle Breitseite der Natur, mit der man in Berührung kam. So sind die Geräusche im Dschungel nachts und ohne erfahrene Guides durchaus furchteinflößend. Auch schwöre ich bis heute noch, dass der lokale Regen in unserer Hütte durch Tiere verursacht wurde, die uns durch das Dach zu markieren suchten. Blutegel sind auch ziemlich eklige Gesellen, durften wir dort feststellen.
Derart die Nerven gestählt, sind wir dann in die große Stadt: Bangkok!
Wir kehrten an der Khaosan Road ein, “der” Rucksacktouristen-Straße überhaupt. Inzwischen natürlich für den Massentourismus angepasst ähnelt hier vieles einem Jahrmarkt,d er aber sehr amüsant anzuschauen ist. Mir ist die Stadt wirklich sehr sympathisch. Eine TukTuk Fahrt treibt den Verkehr ähnlich hoch wie eine Achterbahnfahrt und es gibt einfach immer etwas neues zu entdecken.
Wir haben uns diesmal auf die Standards beschränkt. So waren wir auf dem TNT Markt. Zehntausende kleiner Stände dicht an dicht gedrängt. Hier kann man von der Wohnungseinrichtung bis zum T-Shirt alles kaufen. Dagegen verblassten selbst die Shopping-Zentren in der Innenstadt. Im Königspalast konnten wir uns kaum entscheiden. Auf der einen Seite unglaublich Kitschig, aber auf der anderen Seite einfach so eindrucksvoll. Alles glänzt und funkelt.
Und so flogen wir wieder gen Heimat. Entspannend war der Urlaub nicht wirklich, aber wir waren um viele, viele Eindrücke reicherher.
Siem Reap… Ja, was soll man sagen? ach dem etwas ungemütlichen Phnom Penh wirkte dieses kleine Örtchen mit seinen kleinen Gassen und bunten Farben geradezu paradiesisch.
Natürlich ist es auch eine Touristenfalle, aber eine durchweg sympathische. Viele nette Restaurants, kleine Läden, Lebenmittelmärkte. Wir hatten hier wunderschöne Tage und Abende.
Auch hat hier das Radtour-Konzept perfekt funktioniert. Die Stadt ist klein und man ist schnell auf weitem Flur. Im Nationalpark des Angkor Wats gibt es viele Bäume, die Schatten spenden und so war man nicht mehr durch das Wetter belastet, als hier im Frühjahr. Auch hatte dieses für Touristen etwas ungewöhnliche Verkehrsmittel den netten Nebeneffekt, dass wir genau versetzt zu den Frühaufstehern und den Mittagessern in den Ruinen ankamen; es war nicht leer, aber man musste sich nicht drängeln.
Diese Station war eine der großen Gründe, warum wir die Reise überhaupt angetreten haben. Hat es sich gelohnt? Auf jeden Fall!
Das Angkor Wat ist einfach beeindruckend. Man fährt einen breiten Fluß entlang und merkt auf einmal, dass es sich hier lediglich um den “Burg”-Graben der Anlage handelt. Hier hat man also versucht, aus damaliger Sicht ein Abbild des Himmels auf Erden nachzubauen. Man merkt an jeder Ecke, wie viel Finesse in den Bau gegangen ist. Symmetrie, Größe und Detailreichtum sind einfach überwältigend.
Aber auch die anderen Ruinen sind einen Besuch mehr als wert. Alles wirkt irgendwie andersweltlich und verwunschen. Wer einmal Indiana Jones sein wollte, hat hier seine Chance dazu. Unterstützt wird das Ganze natürlich sehr von den Bäumen, die teilweise sogar in die Ruinen so hineingewachsen sind, dass sie nun die ganze Struktur halten.
Den Naturaspekt unserer Reise sollte noch weiter verstärkt werden, denn nun ging es fernab jeder Zivilisation.
Da waren wir nun, Kambodscha. Nach einer längeren Reise über die Grenze mir einem Fahrer, von dessen Berufswahl ich bis zum heutigen Tag nicht überzeugt bin (Wir sind mit einer Stunde Verspätung eingestiegen und hatten den ersten Unfall nach 5 Minuten) wurden wir direkt an der Waterfront von Phnom Penh untergebracht.
Phnom Penh ist keine schöne Stadt. Alles ist sehr dicht und auch irgendwie voller Industrieabgase. Von unserem Balkon konnten wir einen Kaufplatz beschauen. Unter die Leute gemischt überkam uns aber eher das Gefühl, in einer Waschtrommel mit Hühnerbeinen als auf einem Bummelmarkt gelandet zu sein. Ähnlich stellte sich auch unser Bestreben nach einer Radtour am nächsten Tag als etwas zu waghalsig heraus. Das sind Straßen, auf denen ich nicht mit dem Auto fahren würde (die anderen Verkehrsteilnehmer sind nicht unschuldig daran). Und da habe ich Air Bags! Mit einem Fahrrad, an dem leider die Bremse nur in etwa bei jedem dritten Mal greift, muss man sich die Adrenalinausschüttung entsprechend angepasst vorstellen.
Trotzdem waren die Sachen, die wir gesehen haben, sehr interessant.
Unser Guide sprach durch einen Aufenthalt in der DDR sehr gutes Deutsch und hatte die Zeit der roten Khmer am eigenen Leib mitbekommen. Entsprechend bedrückend war die Besichtigung der Gefangenenlager und Killing Fields. Auch, wenn das ohne Frage nicht in die Kategorie “klassisch schöne” Reiseerinnerungen gehört, war es doch wichtig, es einmal gesehen zu haben. Unfassbar (und dann als Deutscher leider auch schon wieder nicht), wie viel Leid und Rückschritt hier in so wenigen Jahren passiert ist.
Die anderen Stationen der Reise hier waren “leichter”. Siam war ohne Frage eine kulturelle Schlagader Asiens und entsprechend viele Prunkbauten und Geschichtsschätze sind auch hier vertreten. Selbst, wenn es den Attraktionen in Thailand ähnlich ist, war es doch wieder eindrucksvoll. Aber nach einem guten Tag ging es auf unserer rastlosen Reise auch wieder weg. Diesmal in Richtung Siem Reap und damit dem sagenumwobenen Angkor Wat!
Zum Abschluss unserer Reise ging es nach Koh Tao.
Der Name bedeutet Schildkröteninsel und stammt daher, dass früher viele Schildkröten auf dieser Insel gebrütet haben. Sie hat aber noch eine unrühmlichere Historie. Früher war es eine Gefängnisinsel und viele der heutigen Bewohnen stammen von eben diesen Gefangenen ab.
Hier ging es eher lässig zu, aber trotzdem ein paar Höhepunkte:
Und damit war unsere Zeit in Thailand auch schon vorbei. Ich hatte mich ja erst auf einen eher mäßigen Urlaub eingestellt, wurde dann jedoch sehr positiv überrascht. Nicht zuletzt wegen meiner Reisegruppe. Thailand wird mich wieder sehen.
Heute ist Bangkok dran.
Eigentlich habe ich Bangkok dreimal erlebt. Als wir kamen, als ich meine Eltern abgesetzt habe und als ich wieder zurück nach Deutschland flog. Aber um ehrlich zu sein, kann man Bangkok ganz gut zusammen fassen. Es ist eine sehr lebhafte asiatische Stadt. Nicht so sauber wie die japanischen Städte, nicht so dreckig wie die chinesischen.
Höhepunkte waren hier
Alles in allem war Bangkok eine sehr unterhaltsame Stadt. Man kann viele Dinge tun und es gibt auch einige schöne Ecken. Schöne Ecken gab es allerdings auch auf unserer nächsten Station: Koh Tao
Wie einige ja bereits wissen, habe ich die letzten 4 Wochen im schönen Thailand verbracht. Das Fernweh hat mich mal wieder geplagt und es hat mich nach Asien gezogen. Mit dem Argument “Sonne, Strand und Meer” konnte ich sogar Mitreisende für die Idee gewinnen.
Da ich diese seitenlangen Blog-Reiseberichte nicht mag, werde ich drei Einträge schreiben, die sich an den drei “Stützpunkten” unserer Reise (Chiang Mai, Bangkok und Koh Tao) orientieren.
Direkt zu Anfang hat es uns nach Chiang Mai gezogen. Ich könnte zwar nicht meinen Finger auf das “Warum?” legen, aber jeder, der schon mal da war, meinte, es wäre einfach nur schön. Jetzt gehöre ich auch zu dieser Gruppe. Es ist billiger als Bangkok, ein bisschen ländlicher, kühler (ein großes Plus) und die Menschen sind zu den sehr netten Thais noch mal eine Portion freundlicher (jedenfalls die, mit denen ich Kontakt hatte).
Was waren also die Highlights?
Wir haben natürlich auch noch mehr gemacht. Eine Orchideenfarm besucht, mit dem Roller durch die Gegend gefahren, ein riesiges Tischaufgebot an thailändischem Essen gegessen und vieles mehr. Dann hieß es allerdings Bye,Bye Chiang Mai und wir mussten wieder nach Bangkok. Zwar keine sehr schöne Stadt, aber auf jeden Fall auch erlebnisreich, wie ihr bald hier lesen könnt.